
„Wir benötigen dringend einen gesundheitspolitischen Kurswechsel!
Ohne politisches Handeln drohen Leistungskürzungen, längere Wartezeiten
und Praxisschließungen.“

Die Nähe und das daraus entstehende Vertrauen ist der Kern der einzigartigen Beziehung zwischen niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten und ihren Patientinnen und Patienten.
Aber ohne gesundheitspolitischen Kurswechsel ist nicht nur diese Nähe infolge von Praxisschließungen in Gefahr: Auch die Erfolge einer über Jahre hinweg konsequent verfolgten Präventionsstrategie im zahnmedizinischen Bereich laufen Gefahr, von der Politik verspielt zu werden. Dabei hat gerade die Zahngesundheit eine hohe Relevanz für die Allgemeingesundheit: Wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte zeigen, dass die Mundgesundheit in enger Wechselwirkung mit der Gesundheit des gesamten Körpers steht.
Prävention stärken!
Die Mundgesundheit ist für die Allgemeingesundheit von zentraler Bedeutung und stellt einen erheblichen Gewinn an Lebensqualität dar. Es ist ein großer Erfolg, dass sich die Mundgesundheit in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verbessert hat und Deutschland bei der Mundgesundheit im internationalen Vergleich seit Jahren einen Spitzenplatz belegt. Diese Bilanz ist Erfolg und Konsequenz eines von den Zahnärztinnen und Zahnärzten seit über 25 Jahren vorangetriebenen Wechsels von einer hauptsächlich behandelnden zu einer heute vor allem präventiv ausgerichteten Zahnmedizin.
So hat sich seit Einführung der Individual- und Gruppenprophylaxe in den 1990er-Jahren die Karies bei Kindern auf ein Zehntel reduziert, ein Großteil ist völlig frei von Karies. Diese Präventionserfolge wirken sich mittlerweile bis in das Erwachsenenalter aus. Durch eine präventionsorientierte zahnärztliche Versorgung haben selbst ältere Menschen deutlich mehr funktionstüchtige Zähne als früher und der Anteil zahnloser Menschen hat sich im letzten Jahrzehnt halbiert.
Der konsequent auf Prävention ausgerichtete Versorgungsansatz in der Zahnmedizin führt dazu, dass der Anteil an den Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für vertragszahnärztliche Leistungen über die vergangenen Jahrzehnte kontinuierlich gesunken ist. Lag er im Jahr 2001 noch bei etwa 9 Prozent, machten zahnärztliche Behandlungen im Jahr 2023 mit insgesamt 17,6 Mrd. Euro nur noch 6,1 Prozent der GKV-Gesamtausgaben aus. Dies zeigt deutlich: Prävention wirkt – auch finanziell!
Durch fehlende Mittel für Prävention entstehen hohe Folgekosten für das Gesundheitssystem. Dies lässt sich sehr gut am Beispiel einer nicht frühzeitig behandelten oder gar unbehandelten Parodontitis verdeutlichen. Denn hier hat die Ampelregierung mit Karl Lauterbach als Bundesgesundheitsminister 2022 im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) kurzsichtige Kostendämpfungsmaßnahmen für die Jahre 2023 und 2024 im zahnärztlichen Bereich beschlossen.
Als Folge des GKV-FinStG geht die durchschnittliche Zahl der monatlichen Parodontitisneubehandlungsfälle kontinuierlich zurück: Lag sie im Jahr 2022 noch bei etwa 120.000 und war damit der hohen Krankheitslast in der Bevölkerung endlich angemessen, brach der Monatsdurchschnitt 2023 ein und betrug nur noch etwa 94.000 Neubehandlungen, bei zugleich sehr hoher Krankheitslast in der Bevölkerung. Rund 30 Mio. Patientinnen und Patienten haben eine behandlungsbedürftige Parodontitis.
Parodontitis ist eine komplexe Entzündungserkrankung des Menschen. Jeder zweite Erwachsene leidet an einer behandlungsbedürftigen Parodontitis. Unbehandelt ist sie die häufigste Ursache für vermeidbaren Zahnverlust. Die Volkskrankheit steht zudem in direkter Wechselwirkung mit Diabetes und nimmt Einfluss auf weitere schwere Allgemeinerkrankungen wie rheumatische Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn bei einer unbehandelten, schweren Parodontitis entstehen unter anderem Veränderungen der Arterien, die das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt erhöhen. Zudem treten vermehrt Bakterien in die Blutbahn ein – selbst bei alltäglichen Aktionen wie dem Kauen und Zähneputzen. Bei Patientinnen und Patienten mit entsprechender Veranlagung kann dies zu einer Herzinnenhautentzündung führen.
Die selbstständig und freiberuflich tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzte bilden das Fundament einer flächendeckenden, wohnortnahen und qualitativ hochwertigen zahnärztlichen Versorgung.
Flächendeckende und wohnortnahe Versorgung fördern!
Ende 2023 waren insgesamt 44.052 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Deutschland niedergelassen. Ihre Zahl ging in den letzten Jahren kontinuierlich zurück – seit dem Jahr 2005 wurde ein Rückgang um 20,8 Prozent verzeichnet.
Für die zahnärztliche Versorgung zeichnen sich in den kommenden 5 Jahren folgende Trends ab:
- Bei einer demografiebedingt sinkenden Gesamtzahl der Praxen ist ein Anstieg der durchschnittlichen Praxisgröße sowie eine Konzentration auf weniger Praxisstandorte zu erwarten.
- Der Anteil der angestellten Zahnärztinnen und Zahnärzte wird weiter steigen (2015: 16,1 Prozent, 2024: 32,6 Prozent). Ihr Anteil könnte 2030 bereits bei über 40 Prozent liegen.
- Der derzeit im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sehr hohe durchschnittliche Tätigkeitsumfang von Zahnärztinnen und Zahnärzten wird infolge dieser Veränderung bis 2030 deutlich sinken, da Angestellte deutlich häufiger in Teilzeit arbeiten (2024: 43,41 Prozent) als freiberufliche, niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte (3,8 Prozent).
- Bei einem Rückgang des Tätigkeitsumfangs werden mehr tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte benötigt, um die Versorgung auf gewohnten Niveau aufrechtzuerhalten. Im Westen wird die hierzu benötigte Anzahl an Köpfen im Jahr 2030 um 2,9 Prozent unterschritten, im Osten vor dem Hintergrund der prognostisch weiter sinkenden Gesamtzahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte sogar um 12,9 Prozent.
Die Rahmenbedingungen für Zahnarztpraxen verschlechtern sich infolge gesundheitspolitischer Fehlentscheidungen der letzten Jahre zunehmend: zentrale Probleme sind eine überbordende Bürokratie, praxisuntaugliche Digitalisierungsmaßnahmen und eine unsichere Finanzierung, die den Praxen ihre Planungssicherheit nimmt. Hierdurch wird auch der bereits hohe Fachkräftemangel zusätzlich verstärkt, da dringend benötigtes Fachpersonal vor einer Tätigkeit in der Zahnarztpraxis abgeschreckt wird. Diese Situation hat bereits heute massive Auswirkungen auf die Patientenversorgung.
Für auf dem Land und in strukturschwachen Gebieten lebende Menschen könnte es in Zukunft zunehmend schwieriger werden, eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt in erreichbarer Nähe zu finden. Zudem kann es passieren, dass Patientinnen und Patienten länger auf einen Zahnarzttermin warten müssen. Stehen zudem weniger Mittel für zahnärztliche Präventionsleistungen, etwa zur Bekämpfung von Parodontitis zur Verfügung, hat dies direkte negative Auswirkungen auf die Mund- und Allgemeingesundheit.
#ZAEHNEZEIGEN
Unterstützen Sie die Kampagne für eine positive Zukunft Ihrer zahnärztlichen Versorgung:
Es braucht einen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik, um die Fehlentwicklungen in der zahnärztlichen Versorgung zu stoppen. Wir fordern von der Politik einen Bürokratieabbau, eine finanzielle Planungssicherheit und praxistaugliche Digitalisierung!
Bürokratie abbauen und damit Behandlungszeiten gewinnen!
Durch eine erhebliche Zunahme regulatorischer Vorgaben wird der Alltag in den zahnärztlichen Praxen heute in großem Maße von Bürokratielasten und Verwaltungsaufgaben beeinträchtigt. Die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte und ihre Praxisteams fühlen sich dadurch erheblich belastet. Große Teile wertvoller Zeit, die eigentlich der Versorgung der Patientinnen und Patienten zugutekommen sollte, werden durch diese Aufgaben gebunden. Zahnärztinnen und Zahnärzte müssen laut einer Umfrage der KZBV durchschnittlich gut 6 Stunden pro Woche für bürokratische Aufgaben einplanen. Rechnet man noch die durchschnittliche Bürokratiebelastung von 2,5 Stunden je Praxismitarbeiterin bzw. -mitarbeiter dazu, ergeben sich für eine durchschnittliche Praxis über 24 Stunden Bürokratieaufwand pro Woche.
Das belastet das gesamte Praxisteam. Daher muss dringend verhindert werden, dass Fachkräfte aufgrund hoher Arbeitsbelastungen infolge einer überbordenden Bürokratie die Freude an ihrem Beruf verlieren und in andere Berufe abwandern.
Die Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber arbeiteten im Jahr 2022 in Deutschland im Durchschnitt 44,1 Stunden, davon 32,4 Stunden behandelnd. Die Arbeitszeiten sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die erhöhte Belastung ist dabei ausschließlich von einer Zunahme bürokratischer Tätigkeiten bedingt. Anstatt Bürokratie und Verwaltungsarbeit bewältigen zu müssen, sollte den Praxen mehr Zeit für ihre Arbeit mit den Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen.
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Digitalisierung liegt in der Nutzerfreundlichkeit digitaler Anwendungen und Prozesse sowie einem erkennbaren Mehrwert für die Versorgung, der es den Zahnärztinnen und Zahnärzten ermöglicht, sich stärker ihrer Kernaufgabe – der Versorgung der Patientinnen und Patienten – zu widmen. Dabei muss die oberste Direktive sein, im Zuge der Digitalisierung Bürokratielasten abzubauen und keine neuen administrativen Aufgaben für die Zahnarztpraxen zu schaffen.
Zahnmedizinische Versorgung zukunftsfest machen!
Und so können Sie uns auf Social Media unterstützen
Nutzen Sie die unten aufgeführten Textvorlagen, um die Bundesregierung auf den jeweiligen Kanälen direkt anzusprechen und andere User auf die Missstände in der Gesundheitspolitik hinzuweisen. Hier können Sie die offiziellen Grafiken und Videos herunterladen.

Wir wollen #Zaehnezeigen – gegen eine verfehlte Gesundheitspolitik!
Zahngesundheit braucht Politik mit Weitsicht. In der neuen Legislaturperiode muss die @Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass die beispielhaft hochwertige zahnmedizinische Versorgung zukunftsfest wird. Wichtig dafür sind vor allem der Abbau von Bürokratie in den Zahnarztpraxen und eine nachhaltige Investition in präventive Leistungen.

Wir wollen #Zaehnezeigen – gegen eine verfehlte Gesundheitspolitik!
Zahngesundheit braucht Politik mit Weitsicht. In der neuen Legislaturperiode muss die @Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass die beispielhaft hochwertige zahnmedizinische Versorgung zukunftsfest wird. Wichtig dafür sind vor allem der Abbau von Bürokratie in den Zahnarztpraxen und eine nachhaltige Investition in präventive Leistungen.

Wir wollen #Zaehnezeigen – gegen eine verfehlte Gesundheitspolitik!
Zahngesundheit braucht Politik mit Weitsicht. In der neuen Legislaturperiode muss die Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass die beispielhaft hochwertige zahnmedizinische Versorgung zukunftsfest wird. Wichtig dafür sind vor allem der Abbau von Bürokratie in den Zahnarztpraxen und eine nachhaltige Investition in präventive Leistungen.

Wir wollen #Zaehnezeigen – gegen eine verfehlte Gesundheitspolitik!
Zahngesundheit braucht Politik mit Weitsicht. In der neuen Legislaturperiode muss die Bundesregierung @teambundeskanzler dafür Sorge tragen, dass die beispielhaft hochwertige zahnmedizinische Versorgung zukunftsfest wird. Wichtig dafür sind vor allem der Abbau von Bürokratie in den Zahnarztpraxen und eine nachhaltige Investition in präventive Leistungen.